Wozu "30 Tage Gebet"?
Weltweit beten Christen während des muslimischen Fastenmonats Ramadan für Muslime. Was sind die Gründe und Ziele für diese Fürbitte?
Ein großer Teil der etwa 1,3 Milliarden Muslime weltweit beteiligt sich am Fasten und hält in diesem Monat auch die anderen rituellen Pflichten strenger als sonst ein. Muslime denken im Ramadan viel an Allah und hören oft Koran-Rezitationen. Sie möchten mit alledem Allahs Wohlgefallen erlangen und Sühne für ihre Sünden leisten.
Als Christen wissen wir, dass Sühne für menschliche Schuld allein durch Jesus Christus und sein Opfer am Kreuz garantiert wird. Deshalb wünschen und erbitten wir für Muslime, dass ihre religiöse Sehnsucht dadurch gestillt wird, dass sie Jesus Christus als Heiland und Herrn entdecken und zum Glauben an ihn kommen. Wir wünschen ihnen, dass sie dadurch auch erfahren, dass Gott nicht nur der unverfügbare und allmächtige Herr ist, sondern auch der treue Vater im Himmel, der uns als seine Kindern annimmt.
Wir erbitten nicht nur für einzelne Muslime die Gnade der Bekehrung, sondern wir erflehen von Gott, dass in allen muslimischen Volksgruppen und Ländern Gemeinden bekehrter Muslime entstehen, die das Evangelium unter ihren Landsleuten verkündigen. Da dies in vielen Ländern sehr schwer oder sogar verboten ist, erbitten wir Religionsfreiheit für solche Länder, in denen sie bisher verweigert wird.
Ziel der Fürbitte ist also zuallererst ein Durchbruch des Evangeliums unter muslimischen Menschen und Völkern. Damit die Fürbitte konkret wird, enthält dieser Kalender für 30 Tage knappe Informationen über muslimische Gruppen verschiedenster Prägung. Es wird deutlich, dass Muslime weltweit nicht nur Frieden mit Gott brauchen, sondern auch Hilfe in vielfachen Nöten. Die Fürbitte umfasst deshalb auch das leibliche und soziale Wohlergehen von Muslimen.
Muslime schätzen es, wenn Christen für ihr Wohlergehen beten, aber sie weisen es oft empört zurück, dass für ihre Bekehrung zu Jesus Christus gebetet wird. Denn Muslime sind allgemein der Meinung, dass allein ihr religiöses Bemühen Gnade bei Allah findet. Hier wird deutlich, dass das Gebet für Muslime in einen geistlichen Kampf führt. Der Islam ist eine religiöse Macht, gegen die mit Argumenten wenig auszurichten ist. Nur das vertrauensvolle Gebet in der Gewissheit der Kraft des auferstandenen und erhöhten Jesus Christus kann Muslime zum Glauben an den Gekreuzigten führen.
Es ist deshalb gut, dass Christen die vorliegenden Gebetsanliegen nicht nur in ihre persönliche Fürbitte aufnehmen, sondern sie auch in Gebetsgruppen, Bibelkreisen, Jugendgruppen und Gottesdiensten einbringen, damit viele Christen im Gebet für die muslimische Welt eins werden.
Die Informationen wollen deutlich machen, dass Muslime Menschen sind „wie du und ich“. Sie möchten Liebe zu muslimischen Menschen wecken und helfen, dass Christen ihre muslimischen Nachbarn besser verstehen, Kontakt zu ihnen suchen und ihnen hilfsbereit und mit dem Zeugnis von der Liebe Gottes begegnen.
In allen muslimischen Ländern leben heute einzelne oder viele Christen, die sich aus islamischer Vergangenheit heraus zu Jesus Christus bekehrt haben. Ihnen und ihren oft kleinen und verwundbaren Gemeinden gilt im Ramadan unsere besondere Fürbitte. Denn sie haben es in diesem Monat religiöser Leidenschaften besonders schwer, werden als „Abtrünnige“ oft massiv unter Druck gesetzt, zum Islam zurück zu kehren, oder werden gar schwer verfolgt.
Das Gebet für Muslime und für die jungen Gemeinden aus Konvertiten kann einzelnen Christen und christlichen Gemeinden helfen, den Blick für die Weite der Herrschaft Christi zu gewinnen, die persönlichen Bedürfnisse zurückzustellen und die Prioritäten im eigenen Leben neu zu setzen. Das Gebet für die fastenden Muslime kann uns Christen helfen, im Sinne eines bibelgemäßen Fastens der Eigensucht und dem weltlichen Denken abzusagen. Möge bei solchem Fasten unsere Fürbitte für die Welt des Islam Vollmacht gewinnen und Erhörung durch Gott finden!
Der „Arbeitskreis Islam“ der Deutschen Evangelischen Allianz, der dieses Gebetsheft und seinen Inhalt verantwortet, bittet Sie, das Heft an viele Christen weiter zu geben oder darauf aufmerksam zu machen. Der Arbeitskreis bittet ferner um ein Opfer zur Deckung der Herstellungskosten, damit auch im nächsten Jahr ein neues Gebetsheft herausgegeben werden kann.
Eberhard Troeger